Niederes Kornhaus in Zwickau
Denkmalgerechte Sanierung und Umbau zur Stadtbibliothek
- Funktion/Nutzung ▸
- Stadtbibliothek
- Auftraggeber ▸
- Stadtverwaltung Zwickau Liegenschafts- und Hochbauamt
- Leistungen ▸
- Entwurf, Ausschreibung, Ausführungsplanung, Innenarchitektur, Bauüberwachung
- Leistungszeitraum ▸
- 2011-2014
- Veröffentlichungen ▸
- Architekturforum Zwickau 2014
Das „Niedere Kornhaus“ wurde in den Jahren 1480/81 im Auftrag des damaligen Amtshauptmann und Mäzen, Martin Römer, errichtet und der Stadt Zwickau gestiftet. Es sollte den Wohlstand der Einwohner und deren Sicherheit befördern.
Bis ins 19. Jahrhundert diente das mächtige Gebäude als Getreidespeicher zur Versorgung der Bewohner von Zwickau und Umland. Außerdem nutzte man das Bauwerk zeitweilig als Zeughaus. Ab 1935 war es Bestandteil der Strafanstalt, die sich im angrenzenden Schloss Osterstein befand. Außenwände und Dachkonstruktion sind noch heute in der Bauart des 15. Jahrhunderts zu sehen. Mit 64 Metern Länge, ca. 19 Metern Breite und fast 28 Metern Höhe ist es das größte Kornhaus Sachsens und gehört zu den größten erhaltenen profanen baulichen Zeitzeugen in Deutschland. Ursprünglich besaß es über dem Erdgeschoss drei Ober- geschosse und sechs Speicherböden im Dachtragwerk. Die südliche Außenwand hat eine Dicke von 1,80 Metern und die nördliche Außenwand ist wegen der ehemaligen Wehrfunktion des Kornhauses als Teil der Stadt- befestigung sogar 2,20 Meter dick. Vor allem der riesige Dachstuhl ist aufgrund seiner Konstruktion und seiner Mehrgeschossigkeit einmalig.