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Wettbewerb Förderschule Radebeul

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Im Mai dieses Jahres nahmen wir an einem Wettbewerb teil, der uns nicht zuletzt auch aufgrund der regionalen Zugehörigkeit besonders am Herzen lag.

Ziel unseres Entwurfes war es, einen modernen, innovativen und attraktiven Bildungsort zu kreieren, der auf die besonderen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingeht. Dabei soll eine Bildungsumgebung der Inklusion und Partizipation entstehen, welche die Schüler fördert und unterstützt und gleichzeitig für Pause und Ganztagsangebot eine Freizeitlandschaft bereithält, in der sich die Kinder wohlfühlen und die sie selbstbestimmt (mit-)gestalten können.

Im Mittelpunkt des Entwurfsgedanken stehen die einzelnen Lernräume als Rückzugsorte und Ruhepol, welche sich im Inneren des Gebäudes zur geschossübergreifenden Halle verbinden. Kunstinstallationen unterstreichen Vielfalt und Geselligkeit/Zusammenhalt der Schulgemeinschaft. Nach außen öffnen sie sich zum Freiraum hin und ermöglichen naturnahes Lernen mit großzügigem Raumangebot.

Der Neubau der Förderschule Radebeul präsentiert sich in einem kompakten, quaderförmigen Baukörper mit drei Geschossen, dessen Kubatur mit der Addition und Verschränkung von Kuben spielt. Auf diese Weise lässt, der sich partiell öffnende Baukörper immer wieder Verbindungen von Innen- und Außenraum entstehen und spielt mit dem flexiblen Übergang der Raumgrenzen.

Er besteht aus drei übergeordneten Funktionseinheiten, die sich auch in der Kubatur ablesen lassen: dem Verwaltungsriegel an der östlichen Gebäudeseite über drei Etagen sowie dem schulischen Bereich im westlichen Gebäudeteil, welcher im Wesentlichen im abgesetzten Erdgeschoss die Fachbereiche und öffentlichen Gemeinschaftsbereiche und in den oberen beiden Etagen die Klassenräume beinhaltet.

Die Klassenräume sind aneinandergereiht und einheitlich nach Westen ausgerichtet. Sie blicken zumeist in ausgeschnittene, innenliegende Terrassenhöfe, die als Erweiterung der Klassenräume dienen. Diese Anordnung verhindert zudem eine Sichtbeziehung der Klassenräume untereinander, wodurch ein möglicher Ablenkungsfaktor ausgeschlossen wird.

Das verbindende Element im Inneren der Etagen sind die ausgeschnittenen Lichthöfe, welche die geschossübergreifende Halle mit Licht durchfluten und auch die natürliche Belichtung und Belüftung des Gymnastikraumes sicherstellen. Zur barrierefreien Erschließung der Geschosse stehen zentral zwei Aufzüge bereit.

Das Erdgeschoss wird in Sichtbeton hergestellt und bildet den massiven Sockel für die beiden leichteren, strukturiert ausgestalteten Obergeschosse, welche mit einer hölzernen Fassade mit vertikal verlaufender Lamellenstruktur bekleidet sind. Diese wird auch in den Terrassenhöfen auf Fassade und Boden für die Schülerinnen und Schüler haptisch erlebbar. Der nachwachsende Rohstoff integriert sich spielerisch in die naturnahe Umgebung und wird neben der Fassadenoberfläche auch für Pfosten-Riegel-Fassaden sowie für Fenster- und Türelemente eingesetzt.

Die Flachdächer werden einerseits für Anordnung einer großzügigen Photovoltaikanlage auf dem Verwaltungsriegel verwendet, die zur Eigenversorgung des Gebäudes dient, andererseits wird eine ökologische, insektenfreundliche Dachbegrünung auf dem Bildungsbereich angelegt. Die Wärmeerzeugung erfolgt mittels Wärmepumpe.

Die Freianlagen sind großzügig, überschaubar, klar strukturiert und schnell erfassbar. Gleichzeitig gliedern sie sich in große und kleine Räume, die sowohl das geräuschvolle Miteinander fördern als auch den stillen Rückzug ermöglichen. Intensive Wechselbeziehungen zwischen Gebäude und Freiraum ergeben sich an drei Gebäudeseiten.

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